Freitag, 31. August 2012

Flusskreuzfahrt auf dem Jangtse

In Chongqing haben wir nicht viel gemacht. Wir schauten uns ein bisschen in der Stadt um und gingen ein bisschen shoppen.
Am 27. August startete unsere 3 tägige Flussfahrt durch die drei Schluchten auf dem Jangtse, dem längsten Fluss Chinas. Gegen Abend checkten wir auf dem Luxusdampfer ein. Wir hatten eine schöne Kabine mit Balkon. Bis zur Abfahrt schauten wir uns auf dem Sonnendeck noch Chongqing bei Nacht an und lernten erste Leute kennen. Mit uns an Bord waren ein nettes österreichisches Ehepaar aus Wien und ein Vater mit seinen zwei Kindern aus Stuttgart. Gegen 21.30 Uhr legten wir ab.
Die erste Nacht auf dem Schiff war sehr angenehm und ruhig. Um 6.30 Uhr wurden wir mit Musik geweckt. Dies sollte nun jeden Morgen so sein. Gleich nach dem Frühstück ging es auf zum ersten Landgang. Wir besichtigten die Geisterstadt Fengdu. Dieser Ort wurde 2007 völlig neu gebaut, nachdem ihr Vorgänger geflutet wurde.
Von 1992 bis 2007 wurde bei Yichang eine riesige Staumauer (der Drei-Schluchten-Damm) gebaut. Sie kann Energie produzieren, welche der Anzahl von 13 Atomkraftwerken entspricht. In der Regenzeit können damit 5% des Energiebedarfs von ganz China abgedeckt werden. Doch die Staumauer hat eine Schattenseite. Durch die Stauung des Flusses wurden zig Dörfer vollständig geflutet und auch viele historische Städte verschwanden in den Wassermassen. Mehrere Millionen Menschen wurden umgesiedelt. Ganze Städte wurden höher am Hang neu erstellt. Vor allem Bauern hatten es schwer. Sie mussten auf das ertragreiche Schwemmland verzichten. Die höhere karstige Hanglage mit rauerem Klima eignet sich weniger für den Anbau. Experten vermuten, dass die Bauern nur etwa einen fünftel des ursprünglichen Ertrags erwirtschaften können. Die Stauung hat aber auch etwas Gutes. Zuvor war der Fluss sehr wild und unberechenbar. Öfters kam es zu Überschwemmungen, welche tausende von Toten forderten. 
Am Abend des ersten Tages fand dann das Willkommens-Apéro des Kapitän's statt. Später am Abend gab es eine Talentshow der Crew. Hier wurde getanzt und Karaoke vorgeführt. Das war sehr amüsant.
Am zweiten Tag machten wir einen Bootsausflug zu den kleineren drei Schluchten, welche noch etwas imposanter sind als ihre grossen Schwestern. Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Balkon mit lesen und genossen die Ruhe. Am Abend gab es wieder ein leckeres Abendessen, dieses Mal bereits das Abschiedsdinner. Danach schauten wir uns auf dem Sonnendeck dem Prozedere der Schleuse zu. Wir fuhren durch 4 Schleusen und waren am Ende ca. 90 Meter tiefer. Das Ganze dauerte ungefähr vier Stunden - Faszinierend.
Ja und am nächsten Tag waren wir schon fast am Ziel. Wir machten dann noch einen Ausflug um die Staumauer und die Schleusenanlage von oben zu besichtigen. Dann legten wir die restlichen 40 Kilometer bis Yichang zurück, wo wir von Bord gingen und im Hotel eincheckten.
In Yichang gibt es nicht viel zu sehen, daher nutzen wir die Zeit unsere Weiterfahrt zu organisieren.
Liebe Grüsse, Louis und Stefanie





Sonntag, 26. August 2012

Chengdu–Chongqing

Wir erreichten Chengdu am Dienstag 21. August nach eineinhalb Stunden Flugzeit. Chengdu ist eine 10 Millionen Stadt in der Provinz Sichuan. Dieser Teil Chinas ist sehr bekannt für sein feuriges Essen und das haben wir dann natürlich auch gleich ausprobiert. Es schmeckte wie (fast) immer köstlich.
Am nächsten Morgen machten wir einen Ausflug zur Pandazuchtstation und amüsierten uns ab den herzigen Tierchen. Am nächsten Tag machten wir uns auf zum Busbahnhof und kauften uns dort ein Ticket nach Leshan. Dort befindet sich der grösste Buddha der Welt. Am Zusammenfluss von drei Flüssen wurde er vor langer langer Zeit aus dem Felsen gehauen und hat eine beachtliche Höhe von 71 Meter. Der Buddha ist sehr imposant und der Spaziergang dorthin war auch wunderschön!
Im Bus nach Leshan lernten wir Florence aus Hongkong kennen. Wir verbrachten den ganzen Tag mit ihr und genossen es sehr, eine chinesisch sprechende Begleiterin zu haben, welche uns viel erklären konnte und uns auch mit Übersetzen half. Sie fragte uns, ob wir schon den berühmten Hotpot (Feuertopf) gegessen haben. Wir verneinten und sagten ihr dass dies noch auf unserer ToDo Liste steht. Sogleich zückte sie ihr Handy und rief ihren Freund in Chengdu an, welcher ein Restaurant für den Abend reservierte.
So hatten wir also das Glück mit Jeff und Florence auch den Abend verbringen zu dürfen und ein super Hotpot geniessen zu können. Zu diesem Gericht möchte ich noch etwas mehr erzählen: Man vermutet, dass dieses Gericht ursprünglich aus der Mongolei stammt. Dort ist es aber mittlerweile völlig unbekannt. In China ist es zwar fast überall erhältlich, doch die berühmteste Art kommt aus Sichuan und Chongqing. Eigentlich könnte man es als Fondue Chinoise bezeichnen, aber ich denke wir Schweizer könnten uns da noch so einige Sachen abgucken. Die Brühe wird nach einem unveränderten Rezept zubereitet. Man kann sie scharf oder mild bestellen, oder wie in unserem Fall beides und man erhält einen zweigeteilten Topf. Dieser wurde in eine in den Tisch eingelassene Ausbuchtung gegeben, welche mit Induktion betrieben wird. Die Zutaten reichen von Fleisch über Innereien zu Fisch und Meeresfrüchten bis Pilz, Gemüse, Tofu und Reiskuchen etc. Der Vorgang ist derselbe wie beim Chinoise, nur die Saucen sind dann wiederum anders (nicht so fettig und Majonäse haltig). Wir assen fast bis Mitternacht und genossen die super Gesellschaft. Als der Abend sich dem Ende neigte, waren wir bereits verabredet für das Mittagessen am nächsten Tag.
So assen wir am nächsten Mittag in einem noblen 4-Sterne Hotel. Jeff arbeitet dort und wir bekamen die ganzen Köstlichkeiten aus der Kantonesischen Küche aufgetischt. Dieses Mal waren auch Hühnerfüsse dabei (speziell aber gar nicht schlecht, wie Pouletflügeli aber mit weniger Fleisch dran). Als Jeff wieder zur Arbeit musste, führte uns Florence in ein Kaufhaus und wir liessen uns zeigen, wie der Tee richtig aufgegossen wird. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in einem Teehaus und als Jeff fertig gearbeitet hatte, gingen wir wieder zu viert zum Abendessen (jaja wir essen und trinken viel hier). Dieses Mal gab es Sichuan Style und auch diese Mahlzeit war super lecker.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug weiter nach Chongqing. Hier werden wir 2 Nächte verbringen und am 27. August startet von diesem Ort unsere Kreuzfahrt auf dem Jangtse Fluss. Diese führt uns durch eine wunderschöne Landschaft mit 3 Schluchten. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr darauf!
Liebe Grüsse aus dem heissen Chongqing. Louis und Stefanie
Chengdou 009Chengdou 028Chengdou 133Chengdou 147Chengdou 156Chengdou 157Chengdou 182Chengdou 190Chengdou 201Chengdou 212

Donnerstag, 23. August 2012

Xi’an

Am Samstag nahmen wir den Zug von Beijing nach Xi’an. Die Fahrt im supermodernen Hochgeschwindigkeitszug war sehr angenehm und dauerte 9 Stunden.
Das jetzige Hostel ist sehr hübsch in einem alten Hofhaus gelegen, besonders schmuck sind die schönen Torbogen (siehe letztes Bild).
Am ersten Tag regnete es von morgens bis abends. Nichtsdestotrotz spazierten wir einige Stunden durch die Stadt, erkundeten das muslimische Viertel, wo es überall fantastisch duftete und spazierten schlussendlich auf der alten Stadtmauer in zwei Stunden von Südwest bis Nordost.
Den zweiten Tag verbrachten wir bei der Terrakotta Armee. Diese wurde 1974 von einem Bauern entdeckt, als er ein Loch für einen Brunnen bohrte. Auf vier Metern Tiefe stiess er dann auf diese einzigartige Stätte. Der erste Kaiser von China hatte sich lange vor seinem Tod eine Armee mit knapp 8000 Kriegern aus Ton erbauen lassen. Die Soldaten sind lebensgross. Das Spezielle daran ist, dass jede Figur ein anderes Gesicht hat. Diese Figuren sollten den Kaiser im Totenreich beschützen. Diese Anlage ist sehr faszinierend. Der Bauer, welcher die ganze Anlage entdeckt hatte, hat heute einen guten Job und veröffentlicht Bücher über die Terrakotta Armee. Oft sitzt er dann beim Eingang der Anlage und wenn man ein Buch kauft, signiert er dieses und lässt sich fotografieren.
Morgen geht es bereits weiter nach Chengdu. Liebe Grüsse Stefanie u Louis
Xiang 080Xiang 092Xiang 093Xiang 096Xiang 119

Donnerstag, 16. August 2012

Beijing

Hallo, da sind wir wieder. Wir haben es geschafft, in China Zugriff zum Blog zu bekommen.
Seit einer Woche sind wir nun in Peking. Wow was für eine Stadt. Wir wohnen in einer super Jugendherberge "zmitzt im Chuechä".
Gleich am ersten Tag haben wir den Sommerpalast besucht. Dieser stellte sich als eine weitläufige Anlage mit einem wunderschönen Park inklusive einem See heraus. Wir konnten uns den ganzen Tag dort beschäftigen.
Am zweiten Tag wollten wir uns ein Zugticket nach Xi'an kaufen - ein harter Kampf, aber wir haben ihn gewonnen (Chinesisch Kenntnisse wären definitiv von Vorteil gewesen). Daher haben wir an diesem Tag nicht mehr viel Anderes gemacht.
Einen Tag später ging es dann zur grossen Mauer. Wir besuchten mit Elias und Julia aus Deutschland den Abschnitt bei Jinshangling. Es war ein sehr anstrengender Ausflug, aber ein absolutes Muss in China. Das Panorama hat uns begeistert!
Am Tag darauf haben wir uns ein Fahrrad gemietet und sind damit quer durch Peking gefahren - ach war das lustig! Zwischendurch machten wir Rast im Beihai Park. Und wir können nur noch einmal sagen: In Peking gibt es wunderschöne Parkanlagen und man könnte glatt vergessen, dass man in einer Millionenstadt ist.
Am Abend gingen wir mit einem Bekannten aus der Schweiz super lecker yunnanesisch Essen! Wow, diesen Essen war sooooo lecker, das glaubt ihr gar nicht. Leider gibt es keine Bilder davon. Wir waren zu sehr mit Essen beschäftigt :) An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Urs, wir haben diesen Abend wirklich sehr sehr genossen!
Heute besuchten wir die verbotene Stadt. Auch das ist ein absolutes Muss in Peking. Wir staunten über die Architektur und über die vielen chinesischen Touristen. Ohne ein Besuch in dieser historischen Stätte hat man Peking nicht wirklich gesehen.
Morgen steht noch ein Besuch bei den olympischen Stätten an, den Rest des Tages werden wir langsam angehen, evt. noch etwas Shopping. Am Samstag geht es dann weiter nach Xi'an mit dem Zug (darin sind wir ja mittlerweile Profis). Dort bleiben wir für 3 Nächte und tauchen in die Geschichte ein, in dem wir die Terrakotta Armee besuchen. Weiter geht es dann nach Chengdu mit dem Flugzeug und von dort sollte es weiter nach Chongqing gehen. Wir wollen dann das Transportmittel wechseln und uns mal ein paar Tage auf dem Schiff versuchen bei einer Flusskreuzfahrt.
Ja ansonsten geht es uns gut, Louis kuriert grad seine Magenverstimmung aus. Abgesehen davon sind wir "Xund u Gfrässig" und wir geniessen einfach jeden Moment unserer Reise.
Liebe Grüsse aus Peking
Stefanie u Louis








Donnerstag, 9. August 2012

Tour in die Wüste Gobi

Leider ist die Zeit etwas knapp für einen ausführlichen Bericht, aber da der Wunsch nach neuen Bildern mehrfach geäussert wurde, und wir nicht wissen ob wir in China den Blog aktualisieren können, gibt es eine kurze Zusammenfassung von unserer Tour mit neuen Bildern.

Für sechs Tage haben wir uns in der Wüste Gobi aufgehalten. Da sechs Tage das Minimum für eine solche Tour sind, war viel Fahrerei dabei. Aber das war es wirklich wert. Zusammen mit einem Israeli, einem Kanadier, einer Koreanerin und einem Amerikaner besuchten wir Yolin Am (mit dem ewigen Eis), die singenden Sanddünen, sind Kamel geritten und haben in Bayanzag die Flamming Cliffs erklommen. Da es dieses Jahr ungewöhnlich viel geregnet hat, war die Gobi extrem Grün. Unser Guide hat gesagt wir hätten extrem Glück, in den 5 Jahren seit sie Touren begleitet, hat sie die Wüste noch nie so grün gesehen.
Die Landschaft war atemberaubend, das Essen köstlich (Guide = Koch) und das Team genial. Am vierten Tag kamen wir in den Genuss eines kleinen Sandsturms…auch das muss man mal erlebt haben

Soviel von uns aus der Mongolei, geniesst die Bilder, geniesst den Sommer in der Schweiz und wir geniessen jetzt noch unseren letzten Abend in Ulaanbaatar bevor es morgen früh mit dem Zug weiter nach Peking geht. Falls ihr länger nichts von uns hört auf dem Blog, liegt es nicht an uns, sondern am chinesischen Internet.
Liebe Grüsse aus dem Land der unendlichen Weiten schicken euch Louis und Stefanie















Mittwoch, 1. August 2012

White Lake Tour–Mongolei

Gestern sind wir zurückgekehrt von unserer sechs tägigen Tour in die Zentralmongolei. Wir waren ein lustiges Grüppchen mit drei Koreanern, Kana unser Fahrer und natürlich nicht zu vergessen unser russischer Geländewagen, welcher gute Dienste geleistet hat.
Am ersten Tag fuhren wir ca. sieben Stunden in Richtung Westen. Wir übernachteten in der Halb-Gobi Region bei einer Familie, welche Jurten für Touristen zur Verfügung stellt. Hier hatten wir die Möglichkeit zum Kamelreiten, ein wirklich lustiges Erlebnis welches wir nicht missen möchten.
Am zweiten Tag ging es zuerst weiter nach Karakhorum, wo wir das ehemalige Kloster Erdene Zuu besuchten. Danach fuhren wir weiter nach Tsetserleg, wo wir bei der Familie von Kana in der Jurte übernachten durften. Ab hier ging es auf über 2000 Meter in die Höhe und gegen Abend fuhren wir in den Nationalpark Khorgo Terkhiyn Tsagaan Nuur. Es gibt hier einen Vulkan zu besteigen. Wir liefen einmal um den Krater und genossen die Aussicht, welche traumhaft war!
Den nächsten Tag verbrachten wir am See und genossen es uns zu bewegen und zu waschen (nach 3 Tagen ohne Dusche einfach wunderbar). Am Nachmittag konnten wir für eine Stunde Pferde reiten gehen. Louis hatte seinen Gaul super im Griff und es machte tatsächlich was er wollte. Meiner war faul und trottete nur langsam den anderen hinterher, lustig war es trotzdem.
Unendliche Weiten, keine Zäune oder Strommasten…Nur Gers (Nomadenzelte), freilaufende Ziegen, Schafe, Pferde und Rinderherden…etwa so lässt sich zusammenfassen, was wir während diesen 6 Tagen gesehen haben. Und somit kam auch an den letzten zwei Tagen, welche nur aus Autofahren bestanden, keine Langeweile auf. Denn ab der Landschaft kann man sich nicht sattsehen.
Die Ger’s oder eben Jurten waren jeweils ähnlich ausgestattet mit Holzbetten, einem Ofen in der Mitte und eine Glühbirne. Und mal abgesehen von den schwarzen Käfern, welche mancherorts mit Einbruch der Dunkelheit von der Decke fallen, ist es doch ganz gemütlich in diesen Behausungen (und ich habe auch schon etwas gelernt und nehme einfach bei der nächsten Tour ein Moskitonetz mit, um mich vor den Käfern zu schützen.
Jetzt verbringen wir noch eine weitere Nacht in Ulaanbaatar. Morgen früh geht unsere zweite Tour los. Dieses Mal fahren wir in den Süden in die Wüste Gobi!
Wir wünschen euch allen eine schöne 1. August Feier und denkt doch beim Grillen ein bisschen an uns. Bis bald und liebe Grüsse von zwei glücklichen Nomaden!

mongolei trip 1 013mongolei trip 1 021mongolei trip 1 024mongolei trip 1 033mongolei trip 1 057mongolei trip 1 070mongolei trip 1 085mongolei trip 1 091mongolei trip 1 106mongolei trip 1 127mongolei trip 1 134mongolei trip 1 180mongolei trip 1 184mongolei trip 1 229mongolei trip 1 259mongolei trip 1 265mongolei trip 1 277mongolei trip 1 305mongolei trip 1 308mongolei trip 1 324mongolei trip 1 362mongolei trip 1 377mongolei trip 1 401mongolei trip 1 419mongolei trip 1 425mongolei trip 1 507mongolei trip 1 573