Donnerstag, 21. Februar 2013

Busfahrt von Vang Vieng nach Luang Prabang

Ich und Busfahren - das ist ein heikles Thema. Meine präferierten Fortbewegungsmittel sind Zug, Auto, Boot, Flugzeug und dann der Bus. Daher bin ich jeweils nicht allzu begeistert, wenn mal wieder eine mehrstündige Fahrt mit dem Bus ansteht. Hier in Laos gibt es jedoch keine Zugverbindungen, da muss öfters mal der Bus herhalten. Wenn dann im Reiseführer noch Sätze wie ‘…kurvenreiche Strasse wo es so manch Reisendem den Magen umdreht’ stehen, dann würd ich all meinen Mitreisenden am liebsten beim Betreten des Busses eine Reisetablette aushändigen. Tja und gestern stand eben oben beschriebene Busfahrt über die Passtrasse an.
Wir hatten einen grossen Bus gewählt (der Minivan fährt viel zu schnell um die Kurven), mit dem Zusatz VIP. Meine Begeisterung steigt, als ich den Sprung in der Scheibe sehe. Noch besser wird es, als ich mich auf meinen Sitz setze, welcher sogleich nach hinten klappt und sich partout nicht arretieren lassen will. Na toll, denk ich mir (und gehe Louis damit auf die Nerven). Mit 45 Minuten Verspätung starten wir die Reise. Schon nach wenigen Minuten schlängeln wir uns das erste Mal die engen Kurven hoch, der Bus ächzt und stöhnt ab der steilen Strasse. Wir befinden uns nun inmitten der nebelverhangenen Karstberge, ein leichter Nieselregen hat eingesetzt, und das Ganze hat etwas Mystisches an sich. Bereits nach einer Stunde machen wir Mittagspause. Nach 30 Minuten fahren wir weiter, halten jedoch nach 50 Meter wieder an. Wir sehen eine kleine Werkstatt und ein Schweissgerät und stellen uns auf eine längere Wartezeit ein. Doch bereits nach 15 Minuten geht es weiter. Weiter geht es auf atemberaubender Höhe, rechts von uns geht es steil hinunter, die Hügel sind mit Bäumen bewachsen. Kilometerlang sieht man nichts als Natur. Ab und zu ein Bergdorf, Frauen waschen am Strassenrand die Wäsche, Kinder winken uns fröhlich zu, neben Bambushütten gibt es auch wunderschön verzierte Häuser, ab und zu müssen wir verlangsamen weil Hühner, Schweine, Ziegen oder Kühe auf der Fahrbahn stehen. Dann wieder reine Natur, man sieht in die saftig grünen Täler hinunter. Dann wieder Frauen und Mädchen mit Bastkörben auf dem Rücken mit unterschiedlichem Inhalt. Plötzlich wird die Besiedelung wieder dichter, es kann nicht mehr weit sein. Ich schaue auf die Uhr: sechseinhalb Stunden für 230 Kilometer. Nicht schlecht. Als wir in Luang Prabang eintreffen, verschwindet die Sonne bereits hinter den Hügeln. Ich bin erleichtert dass wir da sind und muss zugeben, dass die Fahrt in meiner Fantasie weit schlimmer war als in der Realität.

Tadlo 008

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