Samstag, 13. August 2011

Ubud

Am Mittwoch fuhr uns Wayan von Sanur nach Ubud. Dort angekommen wollten wir ins bereits gebuchte Hotel einchecken (Reservation erfolgte im März via E-Mail). Doch wir mussten feststellen, dass dort niemand etwas von unserer Buchung wusste. Der Junge war etwas überfordert mit der Situation, machte aber letztendlich doch einige Telefonate um für uns eine andere Unterkunft zu finden. Wayan fuhr uns auch dort hin. Das Guesthouse wo wir jetzt untergebracht sind ist wunderschön gelegen. Wir haben ein grosses Zimmer mit Terrasse. Von dort blicken wir direkt in die Natur. Die Besitzer kümmern sich sehr herzlich um uns und geben sich alle Mühe. Zum Frühstück gibt’s immer super lecker indonesisches Essen, mal Nasi Goreng, mal Mie Goreng und für morgen haben wir uns indonesische Pancakes ausgesucht, dazu gibt es immer frische Früchte und Tee.

Nach dem Ankommen assen wir für 3 Franken zu Mittag (2 Mal Nasi Goreng plus 2 Cola). Am nächsten Tag liefen wir einen Rundweg welcher uns durch den Affenwald führte und später vorbei an malerischen Reisfeldern. Wir konnten beobachten wie die Leute den Reis setzen und ernteten. Das war ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Am Freitag standen wir früh auf, und machten uns gleich nach dem Frühstück auf in die Cooking School. Mit dem Koch ging es zuerst auf den Markt wo er uns die Gewürze und verschiedene Gemüse erklärte. Danach machten wir eine Basissauce welche wir dann in 5 verschiedenen Gerichten verwendeten. Alles war sehr lecker und wir waren nachher vollgefressen. Danach ging es weiter ins Spa. Dort erwartete uns eine 1.5 stündige Ganzkörpermassage inklusive Milch-Blumenbad. Wow das war toll. Wenn auch teilweise etwas schmerzhaft, besonders für den zarten Louis …hihii

Am Samstag haben unsere zwei neue Wayan’s (heissen alle so hier, es gibt 4 Vornamen. Der erstgeborene ist der Wayan, danach die anderen drei z.b. Ketut und wenn es mehr als 4 Kinder gibt heisst der 5. wieder Wayan) um 10 Uhr mit dem Motorrad auf uns gewartet. Wir fuhren aus Ubud raus zu den grossen, wunderschönen Reisterrassen. Auf den Fotos könnt ihr vielleicht annähernd die Dimensionen von solchen Terrassen erahnen…stellt euch jetzt vor, jedes einzelne Pflänzchen wurde von Hand gepflanzt…bewundernswert oder?! Wir liefen dann ca. eine Stunde durch diese Terrassen. Danach fragte unser Guide ob wir gerne bei ihm zu Hause Kokosnuss-Saft trinken wollen. Klar wollten wir das, nachdem wir in der brennenden Sonne spazieren waren. Wir fuhren dann in das kleine Dörfchen Buahan wo er mit seiner Familie lebt. Bei einer Menschenmenge blieb er stehen und sagte uns, dass heute eine Zeremonie stattfindet. Ein 90 jähriger Mann aus seinem Banjar (“Clan”) war vor einigen Tagen gestorben. Heute wurde er in einer Zeremonie gesegnet und in den Sarg gebracht. Die grosse Kremationszeremonie findet dann in 8 Tagen statt. Er bot uns an, an diesem speziellen Anlass teilzunehmen. Etwas zögernd stimmten wir zu, denn wir wollten nicht einfach so reinplatzen als Touristen (sonst waren nur Einheimische da). Wayan meinte dies sei kein Problem. So gingen wir der Einladung gerne nach. Vor dem Haus war schon der Clan versammelt und wir stellten uns dazu. Nach einiger Zeit des Wartens (balinesische 5 Minuten) und vielen interessanten Gesprächen mit Einheimischen ging es dann plötzlich schnell. Der konservierte Leichnam wurde rausgetragen, dann wurden ihm die Gaben mit auf den Weg gegeben, viele Segnungen vorgenommen bevor er eingehüllt in seinen schön geschmückten Sarg gebracht wurde. Was für uns sehr gewöhnungsbedürftig war: Wir wurden oft aufgefordert Fotos zu machen von der Zeremonie, und die Einheimischen zückten ihr Handy um möglichst viel festzuhalten…Doch wir liessen es bleiben…hat für uns nicht dorthin gehört. Nach diesem speziellen Erlebnis fuhren wir noch zu Wayans Haus (hier in Bali ist es eher ein Grundstück mit mehreren Häusern für verschiedene Zwecke). Er lebt in sehr einfachen Verhältnissen mit seinen Eltern. Dort wurden uns Kokosnüsse von der Palme geholt und serviert, sowie Bananen und Schlangenfrüchte…Sehr lecker! (Ueli, mehr Fotos von all diesen Köstlichkeiten folgen zu einem späteren Zeitpunkt) Auf den Motorrädern wurden wir wieder zurück zum Guesthouse chauffiert und wir waren gesättigt mit vielen wunderbaren Eindrücken die wir jetzt langsam auf uns wirken lassen.

Da wir jetzt eine indonesische Handynummer haben, konnten wir die nächsten Aktivitäten einfach per Telefon buchen, was sich als sehr hilfreich herausgestellt hat. Für morgen haben wir den Bus nach Padangbai gebucht, wo wir eine Nacht schlafen werden bevor es dann rüber nach Lombok und dort erst einmal auf die kleine Gili Gede geht. „Bädälä“ und „tauchä“ man soll ja zwischendurch auch mal entspannen dürfen, haha.

Obwohl wir bis jetzt fast nur auf touristisch „ausgetretenen“ Pfaden gewandert sind (abgesehen von heute natürlich), gefällt uns Bali sehr gut. Nach der üblichen Eingewöhnung an die teilweise aufdringlichen Leute (nächster Marketing-Workshop sollte mit balinesischen Strassenhändler geplant werden) können wir bestätigen, dass die Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind. Wir freuen uns nun aber auf Lombok, das nur halb so „überlaufen“ sein soll, und deshalb (hoffentlich) noch authentischer und mehr „bang for the buck“ bietet.

Wir werden uns jetzt eine Weile nicht melden da wir nicht wissen wo wir das nächste Mal Internet haben. Bis bald…

Tempel im AffenwaldUbud 1 031Ubud 1 057Ubud 1 003Ubud 1 071Ubud 1 072Ubud 1 084Ubud 1 097Ubud 2 005Ubud 2 023

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