Sonntag, 7. Juli 2013

Cameron Highlands

Mit dem VIP Bus krochen wir die kurvenreiche Strasse hoch in die Cameron Highlands, welche auf 1500 Meter über Meer liegen. Wir waren geschockt von dem Bild, welches sich uns bot. Die ganzen Hänge, welche saftig grün leuchten sollten, waren verbaut. Alles voll mit riesigen Gewächshäusern oder überdimensionalen Hotelbunkern. Weit und breit konnten wir nichts von einem Regenwald oder Teeplantagen sehen.
In Tanah Rata angekommen, wurden wir von Regen empfangen. Wir brachten unser Gepäck ins Hostel (Fathers Guest House, können wir wärmstens empfehlen!) und liefen sofort los, um etwas zu Mittag zu essen. In einem einfachen Restaurant, welches uns empfohlen wurde, assen wir gebratenen Reis, welcher super schmeckte. Am Nachmittag erkundigten wir uns über die angebotenen Touren und buchten später einen halbtägigen Ausflug für den nächsten Morgen.
Auf dem Weg zum Abendessen fühlte ich mich nicht mehr so gut, und als das Essen dann vor mir stand, widerstand es mir total. Als ich dann im Bett lag wurden meine Bauchschmerzen immer schlimmer. Ich hatte mir den Magen verdorben und verbrachte eine unangenehme Nacht im Gemeinschaftsbad.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich zwar schon besser, aber noch nicht fit genug um die Tour zu machen. Daher verschoben wir diese um einen Tag und legten einen Ruhetag ein.
Die Tour am Samstagmorgen startete um 8.45 Uhr. Wir wurden mit einem Jeep abgeholt und fuhren zuerst zu zwei Aussichtspunkten, wo wir einen wunderbaren Ausblick hatten (diesmal ohne Überbauungen). Teeplantagen soweit das Auge reicht. Unser Guide meinte, dass wir Glück mit dem Wetter hätten. Einen Tag vorher sah man überhaupt nichts, weil es so dunstig war. So hatte meine Krankheit doch noch etwas Gutes.
Anschliessend machten wir einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald. Unser Führer hat einen Teil seines Studiums in einem Nationalpark absolviert, und wusste somit unheimlich viel Spannendes zu erzählen. Hier ein paar interessante Sachen die ich mir merken konnte:
- Als wir die Zikaden kreischen hörten, erfuhren wir, dass diese Tierchen 17 Jahre lang unter der Erde hausen, bevor sie ans Tageslicht kommen. Über der Erde bleiben ihnen 2 Wochen zur Fortpflanzung bevor sie sterben. Besonderer Schwierigkeitsfaktor: Auf 100 Männchen gibt es 1 weibliches Gegenstück.
- Aufgrund der klimatischen Bedingungen wachsen die Bäume an diesem Ort pro Jahr gerade mal 1 mm im Durchmesser.
- Es gibt Bäume die ein pflanzliches Antimückenmittel produzieren. Im Verkauf findet man es unter dem Namen "Citronella".
-Wir fanden Bambus, dessen Kanten scharf genug waren um ein Stück Fleisch zu zerschneiden.
- Allein in diesem Gebiet findet man an die 700 verschiedene Orchideenarten. Und es werden stetig mehr.
- Wir sahen eine Raupe die hochgiftig ist, und sich der Farbe des Baumes so gut angepasst hat, dass wir sie zuerst gar nicht sahen, obwohl sie nicht klein war.
- Der ganze Wald fühlte sich an wie ein riesiges Trampolin. Das lässt sich mit einer 4 Meter dicken Humusschicht, welche mit Wurzeln durchzogen ist, erklären.
- Moos kann das 40 fache des Eigengewichts an Wasser in sich aufnehmen.
- Warum werden in der asiatischen Küche häufig Gerichte auf/in Bananenblättern angeboten? Ein Mythos besagt, dass man dann schönere Haare bekommt. In Wirklichkeit ist jedoch das Bananenblatt von einer dünnen Wachsschicht überzogen. Wenn man dort das heisse Essen drauf gibt, schmilzt diese Schicht und es wird ein köstlicher Duft freigesetzt, welcher das Essen noch schmackhafter macht.
- Das Alter des Waldes wird auf 230 Millionen Jahre geschätzt.
- Fleischfressende Pflanzen schauen hübsch aus.
- Und noch etwas für die Frauen: Auch Farbe für Lidschatten haben wir im Wald gefunden (des Weiteren natürlich jede Menge pflanzlicher Mittel die gesundheitsfördernd sind).
Ihr seht, wir haben eine Menge gelernt, und ich muss sagen, das war wirklich eine tolle Tour! Anschliessend besuchten wir noch eine Erdbeerfarm. Und weil wir schon so lange keine Erdbeeren mehr hatten, verputzten wir gleich 2 ganze Schachteln :)
Heute fuhren wir mit dem Minivan in knapp 9 Stunden nach Kota Bharu, wo wir jedoch nur zum Schlafen sind. Morgen geht es dann aufs Boot und ab auf die Perhentian Inseln.








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